Men Duri Melcher

Meine Kindheit habe ich in der Toskana zusammen mit den kompositorischen Idealen
meines Vaters Gaspare O. Melcher verbracht, einem schweizer Künstler, der sich mit
der alten Technik der Kupferradierung und den traditionellen Rezepten der Temperafarben
beschäftigte.
Nach meinem Abschluss als Labortechniker ging ich im Alter von 21 Jahren in die
Schweiz und absolvierte eine Lehre als Baumschulgärtner. Während dieser dreijährigen
Ausbildung begann ich eine wunderbare Reise auf der Suche nach Nutzpflanzen, Heilpflanzen
und exotischen Seltenheiten, die ich durch einen Zufall in Mexiko weiterführen konnte.
Meine besten Freunde wollten mit mir an der Pazifikküste ein Restaurant eröffnen.
Ihre Pläne scheiterten jedoch nach kurzer Zeit und sie kehrten nach Italien zurück.
Für mich ergab sich daraus eine unvorbereitete Planänderung. Nach einer langen
vielseitigen Reise, geprägt durch zahlreiche Begegnungen mit indigenen Kunsthandwerkern
und Heilern, kam ich nach Guatemala an den Atitlan-See. Es gelang mir, Arbeit in
einem Hotel zu finden und abends malte ich Postkarten für Touristen. Die Zeichnungen
weckten die Bewunderung eines Mexikaners, der mich einlud ihn zu besuchen, um seine
Kunst zu begutachten. Sein Name war Patik und er hatte in Modena und Konstanz Tiffanykunst
gelernt und sich in Japan in die Kunst des Reispapiergebrauchs eingearbeitet. Er
war dabei, ein Hotel zu errichten. Fenster, Türen, Lampen und Tische waren mit dieser
originellen Kunstrecyclingtechnik dekoriert. Ich war total hingerissen und begeistert,
weswegen ich in die multiethnische Mannschaft einstieg und an dem Projekt Aaculaax
mitwirkte. Ich erlernte die Technik des Glasschneidens, die Kittherstellung, den
statischen Aufbau der Stücke. Auch abends ging die Arbeit weiter, im Kerzenlicht
entstanden bizarre Dreamcatcher, Zeichnungen und Statuetten aus Bimsstein.
Nach mehreren Monaten intensiver Arbeit setzte ich meine Reise fort. Ich lehrte
die Technik in Hilfsorganisationen, auf Festivals und in meinem Atelier in der Nähe
von Tepostlan bei Mexiko D.F.
Nach einer langen Reise durch die USA und Kanada kam ich dann nach zweieinhalb
Jahren nach Italien zurück wo ich mir einen Traum verwirklichte: den große Glasbogen
in meinem Elternhaus "La forza della volontà" (9 m²).
Die Liebe brachte mich im Januar 2004 nach Deutschland, wo ich seitdem lebe, arbeite
und mich mit der ständigen Weiterentwicklung der Technik beschäftige. Zurzeit geht
die Entwicklung in Richtung wetterfester Objekte.